Im Frühjahr 2016 begann Zimmermann-Graeff & Müller (ZGM) in Zell mit dem Neubau eines modernen Hochregallagers, einer Abfüllhalle sowie eines neuen Tankkellers. Die Inbetriebnahme des Hochregallagers erfolgte im Sommer 2017, die offizielle Einweihung im Februar 2018.

Am 23. Februar 2018 war es endlich so weit: Frau Dr. Tina Schiemann, Geschäftsführerin bei ZGM und Urenkelin des Firmengründers Jacob Zimmermann, stellte das neue Hochregallager mit Vorzonengebäude in Zell den örtlichen Politikern und der Lokalpresse vor. Gleichzeitig informierte die Unternehmerin über die beiden weiteren Bauabschnitte für Abfüllhalle und Tankkeller. Herr Landrat Manfred Schnur richtete ein Grußwort an das Management der familiengeführten Zeller Weinkellerei.

Das Hochregallager hat eine Lagerkapazität von 15.500 Stellplätzen. ZGM ist die einzige deutsche Kellerei die über eine vollautomatische Logistik mit angeschlossenem Hochregallager verfügt. Damit zählt das familiengeführte Unternehmen zu den größten Kellereien in Deutschland.

Durch diese Investition verdoppelte ZGM die Gesamtlagerkapazität im Vollgut auf nahezu 16 Millionen Flaschen. ZGM konzentriert sich auf den Standort Zell und verzichtet damit in Zukunft auf seine Außenläger.

Fünf Regalbediengeräte (RBG) und sechs fahrerlose Transportsysteme (FTS) befördern im neuen Hochregallager die Paletten aus den Regalen zu den automatischen Förder- und Versandbändern, um sie in der Abfüllhalle bereitzustellen. Die gefüllten Flaschen (Vollgut) werden danach wieder vollautomatisch zurückgefahren, eingelagert, sowie zur Auslieferung zur Verfügung gestellt. Damit ZGM im Fall einer Störung in einer Lagergasse stets lieferfähig bleibt, verteilt das neue Warehouse-Management-System einen Artikel automatisch auf mehrere Stellplätze in allen Gassen. Im Durchschnitt lassen sich über das vollautomatische System ca. 130 Paletten pro Stunde einlagern und ebenso viele zum Weitertransport vollautomatisch bereitstellen.
Von der Auftragserfassung bzw. der Reservierung bis zur Warenbereitstellung für den Spediteur an einer der zwölf Rampen vergehen in der Regel keine 60 Minuten. Das war beim bisherigen Lager zwar auch so, doch durch den manuellen Betrieb mit „Stift und Papier“ lagen der Personalaufwand sowie das Fehlerrisiko deutlich höher.

Während der Bauzeit gab es einige spannende und auch optisch imposante Phasen. Da der Bebauungsplan eine maximale Gebäudehöhe von 25 Metern vorsieht, musste die Bodenplatte des 30 Meter hohen Hochregallagers fünf Meter tief in die Erde gelegt werden. Bei einer Grundfläche von 69 Metern Länge und 37 Metern Breite waren über 500 Bohrpfähle notwendig, um den Erddruck bei dieser Tiefe zurückzuhalten. Ein optisches Highlight war auch die Einbringung der Regalbediengeräte (RBG). Da diese eine Höhe von 30 Metern aufweisen, musste ein Kran mit rund 85 Metern Auslegehöhe anrücken, um die Geräte über das damals noch offene Dach in das Hochregallager zu befördern. Ein Anblick, den selbst erfahrenen Logistiker nicht alle Tage zu sehen bekommen.

Die Errichtung des Hochregallagers war erst der erste Teil der Baumaßnahmen von ZGM.
Im Frühjahr wird der Grundstein für die Abfüllhalle und die Kellererweiterung gelegt. Diese Baumaßnahmen werden bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sodass Anfang 2019 planmäßig die Produktion von Kinheim in Zell integriert werden kann.

Daher investiert ZGM in eine Abfüllanlage und verlagert eine weitere aus dem Betrieb Kinheim nach Zell. Damit wird die Konzentration auf den Standort Zell vollendet.

Nach Inbetriebnahme der Abfüllanlagen wird ZGM einen „Tag der offenen Tür“ machen und der interessierten Bevölkerung den Betrieb in Zell vorstellen.